Ist Therapie nicht das, wo man ständig über seine Kindheit reden muss? Während die Psychologin oder der Psychologe die ganze Zeit schweigt, sodass man auch gleich gegen die Wand reden könnte? Zwei typische Ideen, die mit der Wirklichkeit wenig zu tun haben. Die US-amerikanische Therapeutin Lori Gottlieb gibt in diesem erzählenden Sachbuch „Vielleicht solltest du mal mit jemandem darüber reden“ tiefe Einblicke in den therapeutischen Prozess — und das aus mehreren Perspektiven. Denn sie nimmt uns nicht nur mit in die Therapiesitzungen einiger ihrer Patient*innen, sondern auch mit in ihre eigene Therapie, in der sie sich nach einer schmerzhaften Trennung ihren eigenen Ängsten stellt. Vielschichtig, spannend und für mich gab es mehr als einen Aha-Moment. Ein Sachbuch, das sich lesen lässt wie ein sehr unterhaltsamer Roman. Aber wer offen dafür ist, kann sehr viel mehr daraus mitnehmen.
Ich hatte Gelegenheit, Lori Gottlieb für das Magazin EMOTION zu interviewen, das Gespräch könnt ihr in Ausgabe 9 lesen, die am 5. August an den Kiosk kommt.
Tatsächlich habe ich ein etwas schlechtes Gewissen, dass ich euch so oft neue Hardcover vorstelle, denn die haben ja leider ihren Preis. Bei diesem Buch hoffe ich besonders, dass es jede Menge Bibliotheken anschaffen werden, denn es hat das Zeug, etwas in vielen Menschen zu bewegen.
„Vielleicht
solltest du mal mit jemandem darüber reden“ von Lori Gottlieb ist als Hardcover
bei Hanserblau erschienen und kostet 25 Euro. Elisabeth Liebl hat die 528
Seiten aus dem Amerikanischen übersetzt.
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