• Feiste Bücher

    Feiste Bücher 23: Jami Attenberg

    Andrea ist New Yorkerin, sie ist Single — und die Anti-Heldin in Jami Attenbergs sechstem Roman „Nicht mein Ding“. Anfangs habe ich Andrea gefühlt auf jeder Seite fragen wollen: Warum tust du dir das an? Die faden Affären, die allein geleerten Flaschen Wein… Zumal Andrea, die die meiste Zeit des Buchs in ihren 30ern ist, das alles selbst weiß: Denn sie ist klug, sie ist schlagfertig, empfindsam und ihre Neurosen haben New Yorker Glam, weil in der Über-Stadt alles cool ist, selbst wenn man seine Möbel auf den Sperrmüll zusammensuchen muss. In Rückblenden schält Jami Attenberg Schicht um Schicht Andreas Verletzungen frei, einer (Single)Frau unserer Zeit, einer Schwester im Geiste von Phoebe Waller-Bridges Fleabag. Sehr mein Ding!

    „Nicht mein Ding“ von Jami Attenberg erscheint am 4. Februar 2020 als Hardcover
    bei Schöffling & Co. Barbara Christ hat es aus dem Englischen übersetzt. Es hat 224 Seiten und kostet 22 Euro.

    Wenn
    euch der Podcast gefällt, freu ich mich, wenn ihr ihn abonniert und anderen
    davon erzählt. Feedback, Anregungen und Likes sind sehr willkommen. Gern per
    Mail an
    FeisteBuecher@gmx.de oder
    auf Instagram
    .

    Und hier der versprochene Link zum Google Talk mit Jami Attenberg:
    https://www.youtube.com/watch?v=sDmKSGWy50M

    Das andere Buch, sehr (!) lesenswerte Buch, das ich erwähne, ist ein wiederentdeckter Klassiker, der ursprünglich 1965 erschienen ist:

    „Stoner“ von John Williams, als Taschenbuch bei dtv erschienen. Bernhard Robben hat es aus dem Englischen übersetzt, es kostet 10,90 Euro.

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    Feiste Bücher 22: Olga Tokarczuk

    Der Roman „Taghaus, Nachhaus“ der Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk spielt im schlesischen Riesengebirge, in einem Städtchen namens Nowa Ruda, das früher deutsch war, noch früher tschechisch und davor österreichisch-ungarisch. Die Ich-Erzählerin zieht mit ihrem Mann in die Gegend  und beginnt, die Geschichten des Ortes und seiner Menschen zu sammeln — die ihrer Nachbarn und die von denen, die vor langer Zeit dort gelebt haben


    Das Buch bricht die Erwartungen an einen Roman. Tokarczuk erzählt ihre Geschichte(n) in einem Geflecht aus
    Kurzgeschichten, philosophischen Überlegungen und immer wieder aus Träumen. Fragmente des menschlichen Bewusstseins, Splitter der Welt. Und mit
    diesen Splittern fängt Tokarczuk manchmal Licht ein, und manchmal streut sie
    sie aus und lässt einen direkt in einen Schmerz hineinlaufen. Wie sie in dem Interview auf Youtube sagt (Link unten): Um zu verstehen, was um uns herum
    geschehe, müssten wir dem Schmerz in die Augen schauen und das Leiden sehen, denn nur dann könne man Mitgefühl entwickeln.


    Mit einer ungeheuren Vielfalt an Geschichten — von der Suche einer jungen Bankangestellten nach Liebe über eine Heiligen-Legende des 14. Jahrhunderts bis hin zur Begegnung von Pol*innen und Deutschen am Ende des Zweiten Weltkriegs oder in den 90er-Jahren und immer wieder Träumen — nähert sich Olga Tokarczuk diesem Ort und der Welt. Denn wie es im Klappentext heißt: „Was von den Menschen bleibt: Geschichten und Träume.“ Und ich versuche mich, in dieser Podcast-Folge der Vielfalt dieser Geschichten anzunähern. Was mich besonders bewegt hat: Meine Familie väterlicherseits kommt aus dem Riesengebirge, 130 Kilometer westlich von Nowa Ruda.


    Anfang März stellen zwei meiner Kolleginnen zwei weitere Bücher der Literaturnobelpreisträgerin im Magazin EMOTION vor: den Krimi „Gesang der Fledermäuse“ und „Unrast“, einen Roman übers Reisen. Ich habe
    keine Ahnung, wie die sind, aber ich sind sicher, sie sind voller
    Überraschungen.


    Taghaus, Nachthaus“ von
    Olga Tokarczuk
    ist in Polen bereits 1999 erschienen. Die deutsche Ausgabe gibt es als Hardcover
    im Kampa Verlag. Es hat 379 Seiten und kostet 24 Euro.

    Wenn euch der Podcast gefällt, freu ich mich,
    wenn ihr ihn abonniert und anderen davon erzählt. Feedback, Anregungen und
    Likes sind sehr willkommen. Gern auch auf Instagram @feiste.buecher oder per Mail an FeisteBuecher@gmx.de

    Link zum Interview: https://www.youtube.com/watch?v=0jnge9K9moI

    Toller Artikel aus dem Londoner Guardian, aus dem ich ihre Überlegungen zitiere zu den Unterschieden zwischen zentraleuropäischer und westlicher Literatur:

    https://www.theguardian.com/books/2018/apr/20/olga-tokarczuk-interview-flights-man-booker-international

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    Feiste Bücher 22: Olga Tokarczuk

    Der Roman „Taghaus, Nachhaus“ der Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk spielt im schlesischen Riesengebirge, in einem Städtchen namens Nowa Ruda, das früher deutsch war, noch früher tschechisch und davor österreichisch-ungarisch. Die Ich-Erzählerin zieht mit ihrem Mann in die Gegend  und beginnt, die Geschichten des Ortes und seiner Menschen zu sammeln — die ihrer Nachbarn und die von denen, die vor langer Zeit dort gelebt haben


    Das Buch bricht die Erwartungen an einen Roman. Tokarczuk erzählt ihre Geschichte(n) in einem Geflecht aus
    Kurzgeschichten, philosophischen Überlegungen und immer wieder aus Träumen. Fragmente des menschlichen Bewusstseins, Splitter der Welt. Und mit
    diesen Splittern fängt Tokarczuk manchmal Licht ein, und manchmal streut sie
    sie aus und lässt einen direkt in einen Schmerz hineinlaufen. Wie sie in dem Interview auf Youtube sagt (Link unten): Um zu verstehen, was um uns herum
    geschehe, müssten wir dem Schmerz in die Augen schauen und das Leiden sehen, denn nur dann könne man Mitgefühl entwickeln.


    Mit einer ungeheuren Vielfalt an Geschichten — von der Suche einer jungen Bankangestellten nach Liebe über eine Heiligen-Legende des 14. Jahrhunderts bis hin zur Begegnung von Pol*innen und Deutschen am Ende des Zweiten Weltkriegs oder in den 90er-Jahren und immer wieder Träumen — nähert sich Olga Tokarczuk diesem Ort und der Welt. Denn wie es im Klappentext heißt: „Was von den Menschen bleibt: Geschichten und Träume.“ Und ich versuche mich, in dieser Podcast-Folge der Vielfalt dieser Geschichten anzunähern. Was mich besonders bewegt hat: Meine Familie väterlicherseits kommt aus dem Riesengebirge, 130 Kilometer westlich von Nowa Ruda.


    Anfang März stellen zwei meiner Kolleginnen zwei weitere Bücher der Literaturnobelpreisträgerin im Magazin EMOTION vor: den Krimi „Gesang der Fledermäuse“ und „Unrast“, einen Roman übers Reisen. Ich habe
    keine Ahnung, wie die sind, aber ich sind sicher, sie sind voller
    Überraschungen.


    Taghaus, Nachthaus“ von
    Olga Tokarczuk
    ist in Polen bereits 1999 erschienen. Die deutsche Ausgabe gibt es als Hardcover
    im Kampa Verlag. Es hat 379 Seiten und kostet 24 Euro.

    Wenn euch der Podcast gefällt, freu ich mich,
    wenn ihr ihn abonniert und anderen davon erzählt. Feedback, Anregungen und
    Likes sind sehr willkommen. Gern auch auf Instagram @feiste.buecher oder per Mail an FeisteBuecher@gmx.de

    Link zum Interview: https://www.youtube.com/watch?v=0jnge9K9moI

    Toller Artikel aus dem Londoner Guardian, aus dem ich ihre Überlegungen zitiere zu den Unterschieden zwischen zentraleuropäischer und westlicher Literatur:

    https://www.theguardian.com/books/2018/apr/20/olga-tokarczuk-interview-flights-man-booker-international

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    Feiste Bücher 21: Ulrich Woelk

    „Der Sommer meiner Mutter“ ist für mich eines der schönsten Bücher des Jahres 2019, auch wenn man vom ersten Satz an weiß, es wird tragisch enden. Ulrich Woelks Roman stand auf der Longlist für den Deutschen
    Buchpreis und hätte für mich auch auf die Shortlist gehört. Auf nur 189 Seiten lässt der Berliner Schriftsteller vor
    unseren Augen eine ganze Welt entstehen – und zusammenbrechen.
    Der 11-jährige Tobias fiebert im Jahr 1969 der Mondlandung entgegen. Doch fast genauso aufregend wie die Apollo-Missionen sind die Veränderungen die mit den neuen Nachbarn in sein Leben einziehen. Die Leinhards sind ein junges kommunistisches Paar, das sich mit Tobis Eltern anfreundet, während die 13-jährige Tochter Rosa in Tobi ungekannte Gefühle weckt. Und im Lauf des Sommers stehen die bürgerlichen Konventionen, mit denen sich die Familie eingerichtet hat, infrage — und unerwartet das ganze Leben.

    Eine Coming-of-Age-Geschichte und eine Emanzipationsgeschichte, die eine Wende nimmt, für die die Zeit noch nicht
    reif war – und es wohl in letzter Konsequenz auch heute noch nicht ist.

    Ein wunderbar warmer Roman, in dem Woelk einfühlsam ein Lebensgefühl einfängt, das bis heute viel von unseren Lebensvorstellungen prägt. 

    Der Sommer meiner
    Mutter“ von Ulrich Woelk
    ist als Hardcover
    bei C.H.Beck erschienen. Es hat 189 Seiten und kostet 19,95 Euro.

    Wenn euch der Podcast gefällt, freu ich mich,
    wenn ihr ihn abonniert und anderen davon erzählt. Feedback, Anregungen und
    Likes sind sehr willkommen. Gern auch auf Instagram oder an FeisteBuecher@gmx.de.

    In der Episode erwähne ich zwei andere Bücher, die mir dieses Jahr ausgesprochen gut gefallen haben, in denen Kinder die Erzähler sind, wird also Zeit, meine Vorurteile gegenüber dieser Perspektive zu revidieren.

    Das eine ist: „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens, das ich euch in Episode 10 von „Feiste Bücher“ vorstelle, erschienen bei Hanserblau, 22 Euro.

    Das andere ist: „Für eine kurze Zeit waren wir glücklich“ von William Kent Krueger, erschienen bei Piper, 22 Euro.

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    Feiste Bücher 21: Ulrich Woelk

    „Der Sommer meiner Mutter“ ist für mich eines der schönsten Bücher des Jahres 2019, auch wenn man vom ersten Satz an weiß, es wird tragisch enden. Ulrich Woelks Roman stand auf der Longlist für den Deutschen
    Buchpreis und hätte für mich auch auf die Shortlist gehört. Auf nur 189 Seiten lässt der Berliner Schriftsteller vor
    unseren Augen eine ganze Welt entstehen – und zusammenbrechen.
    Der 11-jährige Tobias fiebert im Jahr 1969 der Mondlandung entgegen. Doch fast genauso aufregend wie die Apollo-Missionen sind die Veränderungen die mit den neuen Nachbarn in sein Leben einziehen. Die Leinhards sind ein junges kommunistisches Paar, das sich mit Tobis Eltern anfreundet, während die 13-jährige Tochter Rosa in Tobi ungekannte Gefühle weckt. Und im Lauf des Sommers stehen die bürgerlichen Konventionen, mit denen sich die Familie eingerichtet hat, infrage — und unerwartet das ganze Leben.

    Eine Coming-of-Age-Geschichte und eine Emanzipationsgeschichte, die eine Wende nimmt, für die die Zeit noch nicht
    reif war – und es wohl in letzter Konsequenz auch heute noch nicht ist.

    Ein wunderbar warmer Roman, in dem Woelk einfühlsam ein Lebensgefühl einfängt, das bis heute viel von unseren Lebensvorstellungen prägt. 

    Der Sommer meiner
    Mutter“ von Ulrich Woelk
    ist als Hardcover
    bei C.H.Beck erschienen. Es hat 189 Seiten und kostet 19,95 Euro.

    Wenn euch der Podcast gefällt, freu ich mich,
    wenn ihr ihn abonniert und anderen davon erzählt. Feedback, Anregungen und
    Likes sind sehr willkommen. Gern auch auf Instagram oder an FeisteBuecher@gmx.de.

    In der Episode erwähne ich zwei andere Bücher, die mir dieses Jahr ausgesprochen gut gefallen haben, in denen Kinder die Erzähler sind, wird also Zeit, meine Vorurteile gegenüber dieser Perspektive zu revidieren.

    Das eine ist: „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens, das ich euch in Episode 10 von „Feiste Bücher“ vorstelle, erschienen bei Hanserblau, 22 Euro.

    Das andere ist: „Für eine kurze Zeit waren wir glücklich“ von William Kent Krueger, erschienen bei Piper, 22 Euro.

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